Unterricht nach
Reformpädagogischen Konzepten
Einleitung
Seit einigen Jahren wird im Grundschulsprengel Auer ein Teil des Unterrichts nach reformpädagogischen Ansätzen gestaltet. Das Lernen wird hierbei als eine aktive, kreative Tätigkeit gesehen, die Selbstständigkeit fördert und Eigeninitiative zulässt. Selbstplanung, Selbstorganisation, Verantwortung und Teamfähigkeit sind Merkmale dieser Arbeitsprozesse.
Im Mittelpunkt der Arbeit an den einzelnen Schulstellen stehen die Interessen, Fähigkeiten, Bedürfnisse und Begabungen der Schülerinnen und Schüler. Dabei orientieren sich die Lehrpersonen an den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich des Lernens und der Didaktik und an den Rahmenrichtlinien des Landes. Ausschlaggebend für ein erfolgreiches und zukunftsorientiertes Lernen ist eine vielfältige und ansprechende Lernumgebung. Die Lehrpersonen bereiten strukturierte Materialien vor, die handlungsorientiertes und selbsttätiges Lernen ermöglichen.
Ziele
In einem Klima des Vertrauens erweitern Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Kompetenzen, indem sie Erfahrungen in konkreten Situationen erwerben und die Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen:
- Die Kinder kommunizieren mit ihren Partnern, handeln Themen aus, setzen sich damit kritisch auseinander und kooperieren in der Gruppe.
- Die Kinder führen in Eigenverantwortung ihre selbst gewählten Aktivitäten durch.
- Die Kinder planen ihren Lernprozess, sie organisieren ihre Arbeit, führen sie durch und präsentieren ihr Endprodukt der gesamten Schulgemeinschaft.
- Die Kinder erwerben verschiedene Kompetenzen im Bereich ihrer Arbeit und wichtige Lernstrategien.
- Die Lehrperson beobachtet und begleitet die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernen, unterstützt und fördert sie individuell.
- Die Eltern sind als „Experten“ im Unterricht eingebunden.
Praktische Umsetzung/Überprüfung der Ziele
Das Arbeiten in jahrgangsübergreifenden Gruppen ermöglicht es, dass Kinder miteinander und voneinander lernen:
- Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam an selbst gewählten Themen.
- Sie formulieren dazu Fragen und forschen eigenständig nach den Antworten.
- Sie holen sich die nötigen Informationen aus verschiedenen Quellen.
- Die Schülerinnen und Schüler nutzen auch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien.
- Wichtig dabei ist, dass die Kinder ihre Texte mit eigenen Worten schreiben, denn nur so erarbeiten sie sich deren Inhalt und Bedeutung.
- In der Auseinandersetzung mit den persönlichen Themen nutzen die Kinder ihre Kreativität und Begeisterung. Sie experimentieren, entdecken, schlüpfen in andere Rollen, gestalten Werkstücke, Arbeiten am Computer und präsentieren abschließend das Ergebnis ihrer Forscherarbeit.
- An einigen Schulstellen arbeiten die Kinder auch in den Fächern des Kernunterrichtes mit einem Wochenplan. Dabei fließen neben den Fächern Deutsch und Mathematik auch Kunst, Technik und Musik ein. Im täglichen Morgenkreis wird in der jeweiligen Stammgruppe geplant, informiert und erzählt. Am Ende der Woche wird im Abschlusskreis über das Lernen reflektiert.
Die Lehrpersonen beobachten das Lern- und Sozialverhalten der Kinder und dokumentieren ihre Lernfortschritte. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Rückmeldungen im Gesprächskreis oder beim Lernberatungsgespräch. Im Sprengel gibt es eine Fachgruppe für Reformpädagogik, in der diese Lernmethode kontinuierlich weiterentwickelt wird und praxisbezogene Erfahrungen ausgetauscht werden. Für schulinterne Fortbildungsveranstaltungen werden auch externe Referenten eingeladen.
Offenheit und Transparenz, vor allem den Eltern gegenüber, ist ein fundamentales Prinzip für reformpädagogisch orientierte Klassen. Eltern erfahren in den Elternabenden, wie ihre Kinder lernen. Außerdem spielen sie als Experten eine zentrale Rolle beim Arbeiten nach reformpädagogischem Konzept.
In der gemeinsamen Arbeit mit den Kindern erleben die Lehrpersonen und Eltern, wie Kinder in ihrem Selbstbewusstsein wachsen, sich Lernfortschritte erarbeiten und wie jedes Kind seine persönlichen Fähigkeiten entfaltet.
Die Arbeit nach reformpädagogischem Konzept scheint im Bewertungsbogen der Schülerinnen und Schüler im Globalurteil auf. Die Schulführungskraft gewährleistet, dass die für das Arbeiten nach reformpädagogischen Konzepten erforderlichen Ressourcen bereitgestellt werden.